Huhuuu,
Lange nichts gehört!
Keine Sorge, ich bin noch hier, auch wenn mich sämtliche Sturmtiefs á la Sabine & Co am Jahresanfang fast vom Baum geweht hätten.
Nachdem ich dem Fichtengeist hier eine Weile das Mikrofon überlassen habe, möchte ich es mir aber ganz kurz wieder zurückholen und die Aufmerksamkeit auf unser hausgemachtes Sturmtief lenken;

Gretchen treibt nämlich bereits ihr Unwesen munter ums Haus, in der Tenne und im Wald.
Wohin genau sie manchmal den ganzen Tag verschwindet, das sehe nicht mal ich – was allerdings nicht zu übersehen ist, ist die besorgniserregend schnell schwindende Anzahl an Nagetieren in der Umgebung.
Zuerst wurde der Radius auf den Balkon erweitert, wo sie erst einmal mit aufgeregt wippendem Schwanz ihr Reich von oben und Henry bei der Pirsch beobachten konnte.

Dass das kein Dauerzustand sein kann, haben alle spätestens dann bemerkt, als die Madame begonnen hat, die Blumenkisterl…umzugestalten.
Bei schwereren Grabungen ist dabei sämtliche Erde auf den Boden des Balkons und weit darüber hinaus gescharrt worden. Neben Zeitung und Post lagen neuerdings also auch Erdklumpen und zerfetzte Blumenüberbleibsel vor der Tür.
Gretchens generelle Meinung, dass alles auf dem Esstisch grundsätzlich ihr gehört, hat sich anscheinend auch nicht geändert – denn an einem Morgen hab ich nur das sich öffnende und wieder schließende Küchenfenster und ein ‚Raus mit dir‘ gehört, und schwupps, war sie draußen.
Gretchens Reaktion auf den plötzlichen Szenenwechsel von Haus zu freier Natur kann man eigentlich nur mit spontanem Kulturschock vergleichen, denn das drinnen so gefürchtete Sturmtief hat sich draußen prompt in eine ganz leichte Brise verwandelt.
‚So groß mit Hut‘ wäre die passende Beschreibung gewesen; Gretchen war plötzlich stressbedingt nur noch ein paar Centimeter hoch und ist so in tiefergelegter Teppichform erstmal ums Haus geschlichen, bis alle ‚Gefahrenherde‘ ausgelotet worden sind.
Mittlerweile ist sie um einiges entspannter, und nicht jedes wehende Blatt ist Grund für einen Katzenbuckel oder Flucht in die Tenne.
Einzig bei den beiden Hunden ist immer noch Vorsicht geboten – während bei Sams oft stürmischen Angriffen eher mildes Desinteresse gezeigt wird, ist bei der ‚Alten‘ definitiv High Speed angesagt, wenn diese irgendwie ihre ganze Energie in ihre müden Knochen zusammennimmt, um die Tricolor-Dame über den Hof zu jagen.
Alles in allem ist eine sehr vielbeschäftigte junge Katzendame aus ihr geworden, immer mitten im Geschehen – und bei (teils ungefragten) dekorativen Umgestaltungen aller Art immer ganz vorne mit dabei.
Über eine gerechte Nagetier Distribution habe ich bereits einen Antrag auf ein Gespräch gestellt.
Die Verhandlungen beginnen nächste Woche.
Machts gu-huuht!
Die Eule
